SHADOWBOARDS:
ein kleiner Exkurs
Was ist ein Shadowboard?
Shadowboard („Schattenbrett“) ist der internationale Begriff für eine zweifarbige Einlage mit Aussparungen meistens aus einen Hartschaum in der Werkzeuge oder andere Arbeitsmittel aufbewahrt werden.
Die Deckfarbe ist Schwarz und die Unterfarbe in einer Signalfarbe wie Rot, Gelb oder in einem leuchtendem Blau. Damit erkennt man sofort, wenn ein Werkzeug fehlt. Die Aussparung ist in der Kontur des Werkzeuges gefräst, sodass immer nur dieses Werkzeug in die dafür vorgesehene Aussparung gelegt werden kann. Teilweise werden die Frästaschen mit der Werkzeuggröße oder Werkzeugbezeichnung gekennzeichnet, damit Mitarbeiter immer das richtige Werkzeug einsetzt.
Seit wann werden Shadowboards eingesetzt?
Schon in den dreißiger Jahren im Rahmen von REFA-Arbeitsplatz-Optimierungen gab es systematische Vorgaben zur Lagerung von Arbeitsmitteln. Die Vorgaben wurden in den letzten Jahren immer
weiter optimiert. Erst durch die Sicherheits- und Qualitätsauflagen
im Flugzeugbau und in der Automobilindustrie ist das Shadowboard
in seiner heutigen Ausprägung seit ca. 15 Jahren fester Bestandteil
in diesen Produktionsbetrieben.
Warum werden Shadowboards eingesetzt?
Der wichtigste Grund für den Einsatz von Shadowboards kommt
aus dem Qualitätsmanagement. Shadowboards sorgen dafür, das sämtliche Arbeitsmittel am Ende des Arbeitstages zurück in ihre
dafür vorgesehene Aufbewahrung kommen. Ein fehlendes Werkzeug, welches nicht gesucht wird, kann im Flugzeugbau fatale Folgen haben. Mit dem Einsatz von Shadowboards fällt das fehlende Werkzeug sofort auf. Neben dem wichtigen Qualitäts- und Sicherheitsaspekt sorgen Shadowboards auch für eine Vielzahl von Kosteneinsparung über unterschiedlichste Bereiche.
Nachfolgend eine kleine Aufstellung.
• Schnellere Griffzeiten von Werkzeugen oder Bauteilen
• Weniger Werkzeugverluste
• Längere Werkzeuglebensdauer durch optimale Lagerung
• Reduzierung von Wiederbeschaffungszeiten von Werkzeugen
• Reduzierung von Fehlereinflussquellen in Montagebereichen
• Weniger Reklamationen
• Beschleunigung von Auftragsdurchlaufzeiten
• Reduzierung von Ein- und Auspackprozessen insbesondere bei Bauteilen
• Verminderung von Verletzungsgefahren und damit ggf. auch meldepflichtigen Unfällen
• Schnellere Vollständigkeitskontrollen bei Werkzeugen vor Montageeinsätzen
• Reduzierung von Rüstzeiten an Produktionslinien
Wie wird ein Shadowboard auf Hartschaum hergestellt?
Die Erstellungsprozess besteht im Prinzip aus 4 Schritten:
1.) Werkzeugkonturerfassung
Um die Werkzeugkonturen zu Erfassen gibt es verschiedene Methoden
a. Erstellung einer CAD-Zeichnung hohe Maßhaltigkeit sehr teuer
b. Erfassung über einen 3D-Scanner hohe Maßhaltigkeit teuer
c. Erfassung über eine Lichtplatten geringere Maßhaltigkeit günstiger
d. Erfassung über eine Scanmatte geringere Maßhaltigkeit günstiger
2.) Layouterstellung
Die Layouterstellung erfolgt entweder am CAD-System oder auf einem neu im Markt angebotenen Shadowboard-Konfigurator
a. CAD System teuer und zeitaufwendig
b. Shadowboard-Konfigurator
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Nutzung meistens kostenfrei
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Einfach zu bedienen
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ähnlich Powerpoint
3.) Umsetzung der CAD-Datei oder dem Layout
Layout aus dem Konfigurator in eine Arbeitsdatei für die Produktionsanlage wie Fräs-, Wassserstrahl- oder Plotteranlage.
4.) Herstellung von Shadowboards mit Aussparungen
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2-dimensionale Aussparungen kann man Fräsen, Stanzen, Plottern oder im Wasserstrahl-Schneidverfahren herstellen
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Bei Einzelstücken ist Fräsen der einfachste Weg
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Bei größeren Auflagen kann Stanzen, Plottern oder Wasserstrahl die günstigere Lösung sein
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3-dimensionale Aussparungen kann mann im Prinzip nur fräsen